Streng genommen kann ich natürlich hier nur über den Bücherkauf einer einzigen Schriftstellerin Aussage treffen – nämlich meinen. Dabei geht es heute weder um Schreibratgeber noch Sach- oder Fachbücher, sondern Belletristik und die häufigsten Fragen an Autoren dazu:
Liest du viel?
Als Kind und Jugendliche habe ich wahnsinnig viel gelesen – gelegentlich mehr als ein Buch am Tag (was bei Kinderbüchern zugegebenermaßen weniger schwer ist). Aber wie in den meisten Erwachsenenleben ist meine Zeit rar und wird von tausend anderen Dingen beansprucht, auch wenn ich auf Fresser wie Social Media und Netflix verzichte. Manchmal schaffe ich ein Buch pro Woche, manchmal ist es nur eins in drei Monaten. Grundsätzlich empfinde ich Lesen jedoch für jeden Autor (oder wer es werden will) als unabdingbar: Es schult Orthografie und Vorstellungskraft, gibt Einblick in fremde Welten, Herangehensweisen, Schreibstile und Techniken. Ach ja, und es ist das großartigste Hobby der Welt! 🙂
Was liest du?
Von vielem etwas! Krimis und Thriller, wenn sie sprachlich überzeugen und nicht nur spannend sind, sondern auch interessante Charaktere schildern – ohne kistenweise Klischees bitte. Ein bisschen Fantasy, ein bisschen Science Fiction, ein bisschen Histo. Kein Jugendbuch, Young oder New Adult, keine romantische Literatur, egal welcher Art. Beim Bücherkauf greife ich am liebsten zu Romanen verschiedenster Art, ab und zu ein wenig Bildungsliteratur – generell alles, was mir neue Perspektiven und Einblicke schenkt oder anderweitig meinen Horizont erweitert.
Außerdem bin ich großer Comic-Fan (mit wenigen Ausnahmen nur franko-belgisch) und liebe Lucky Luke, Calvin & Hobbes, Gaston, Der Tod und das Mädchen, Yoko Tsuno, Mafalda, Asterix und Obelix und Kid Paddle. Mit Mangas hingegen konnte ich nie warm werden, gleichgültig welche.
Welche Literatur hat dich beeinflusst?
Das kann ich tatsächlich nicht beantworten, weil ich so viel, so gern und so verschieden gelesen habe. Mir gefällt Fred Vargas‘ Art, Personen und Gegebenheiten zu schildern, unglaublich gut. Auch John Ajvide Lindqvist hat ein Händchen für schräge Kleinigkeiten. Ich bewundere Merle Krögers, Michael Palins und Frank Schätzings Detailliebe und Recherchewut zutiefst – darin finde ich durchaus ein Vorbild. Aber in gewissem Sinne hat mich jedes Buch geprägt, das ich je gemocht habe.
Hast du Lieblingsbücher?
Das ist nicht ganz leicht zu beantworten, denn ich finde Bücher extrem schwer zu vergleichen, unterschiedliche Genres schon mal gar nicht. Aber natürlich gibt es Bücher, die mich stärker beeindruckt haben als andere, daher ein paar Beispiele:
Meine liebsten Kinderbücher sind „Gebrüder Löwenherz“ (Astrid Lindgren), „Momo“ (Michael Ende) und „Krabat“ (Otfried Preußler), im Allgemeinen mochte ich fantastische Abenteuer-, Grusel- und tierbezogene Bücher immer am liebsten.
Unter der gehobenen Horrorliteratur hat es mir „So finster die Nacht“ (John Ajvide Lindqvist) sehr angetan, bei den Öko-Thrillern gilt mir „Der Schwarm“ (Frank Schätzing) nach wie vor als Meisterwerk – beide Ansichten teile ich wohl mit recht vielen Menschen.
Geht es um Krimis, bleibt der sympathische und surreale Stil von Fred Vargas für mich ungeschlagen – an einem einzelnen Band kann ich das nicht festmachen.
In der zeitgenössischen Literatur haben mich zuletzt „Havarie“ (Merle Kröger) und „Liebe ist gewaltig“ (Claudia Schumacher) enorm beeindruckt.
Unter den biografischen und dokumentarischen Erzählungen haben mich „Zinkjungen“ und „Tschernobyl“ von Swetlana Alexijewitsch lange über die Lektüre hinaus nachdenken lassen.
Ich habe nicht einmal eine Handvoll Liebesgeschichten im Regal, aber wenn ich eine empfehlen müsste, wäre es wohl „Eine englische Ehe“ (Claire Fuller), wobei ich mir wirklich nicht sicher bin, ob das Buch als Liebesgeschichte durchgeht (eher nicht).
… und nun muss ich aufhören, denn sonst wird die Liste endlos!
Bücherkauf: Wer ist dein Lieblings-Dealer?
Ich bin eine absolute Sammlernatur und besitze > 1000 Bücher, Sach- und Fachbücher eingeschlossen. E-Books nutze ich ausschließlich dann, wenn es keine andere Version gibt. Dafür ist die Wohnung im Grunde viel zu klein, aber den Preis bezahle ich gerne.
Aus finanziellen und ökologischen Gründen kaufe ich die meisten Bücher gebraucht, dazu nutze ich Booklooker (https://www.booklooker.de/)*. Die Plattform ist hübsch altmodisch, um alles Unnötige bereinigt, hat eine gute Auswahl und einen schnellen Kundenservice. Außerdem verkaufe ich dort selbst gebrauchte Bücher, wenn es sich ergibt. Zugegebenermaßen nicht sehr oft, dem widersprechen die Sammlernatur und der Umstand, dass ich schon beim Kauf recht kritisch bin.
Wenn ich Neuware erwerbe – als Geschenk, weil ich ungeduldig bin, oder durch den Bücherkauf den Autor oder Indie-Verlag unterstützen möchte -, dann bei Autorenwelt (https://shop.autorenwelt.de/). Die Suchfunktion ist ein bisschen zickig, aber die Auswahl per se gut und der Kundenservice sehr nett. Ausschlaggebend ist für mich jedoch, dass die Seite jedem registrierten Autor einen kleinen Anteil am Verkauf zahlt – und zwar einfach so. Denn es bleibt traurige Realität, dass die Autoren in der gesamten Lieferkette fast immer die mit dem geringsten Verdienst pro Stunde sind – weit unter Mindestlohn. Trotzdem ist es natürlich auch ein hehres Ziel, stattdessen den Einzelhandel zu unterstützen!
Das Einzige, was meiner Ansicht nach gar nicht geht: Amazon. Aus mehr Gründen, als sinnvoll in diesen Beitrag passen würden.
Und damit wünsche ich euch viel Spaß beim Bücherkauf, beim Lesen, Stöbern & ersten gespannten Blicken in ein neu erworbenes Buch! 🙂
Eure Nina
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